Gedanken nach einer Poolparty.

Das ist jetzt ein beschissener Anfang der da gleich folgt.
Schon jetzt mit so nem Scheiß beginnen? Gefühle; Es kommt mir einfach so vor, ich komme mir einfach so vor. Deswegen frei heraus, sei es so klischehaft wie es auch seien mag: Wir werden älter.

Wir haben uns um 3 bei mir getroffen. Frisbee im Garten gespielt, uns unterhalten, gelacht, sind in den Pool gehüpft, haben Ruth von der S-Bahn aus Japan abgeholt, haben wieder Frisbee gespielt und dabei erwachsene Musik gehört, sind zum Marktkauf gefahren haben Grillsachen und Bier gekauft. Jetzt ist es 23.00 und ich liege in meinem Bett.

Wir hatten natürlich Spaß, und wir haben ja auch schon um 3 Uhr Nachmittags begonnen. Klar. Aber trotzdem. Früher war das so, dass man mit seiner Mutti drum kämpfte möglichst lange weg bleibn zu dürfen. Da waren Partys Abenteuer. Da gab es Bier und Schnapps. Da gab es Alkohol und Mädels. Desto länger du bleiben konntest desto besser. Und jetzt? Wir gehen um halb 12 nach Hause. Weil wir müde sind, weil wir vernünftig sind. Getrunken wird weniger. Weil ein Drittel mit dem Auto da ist. Übernachten tut man nicht mehr. Mensch wie haben wir uns damals drum gerissen. Wie toll war es auf geilen Partys oder nach geilen Partys bei Freunden zu übernachten. Heute haben wir alle Freunde und Freundinnen. Sind alt und toll und alleine am Ende des Abends zu Hause. Mit dem Partner. Übernachten lange nicht mehr. Zu unbequem. Wie spontan, wie unkompliziert waren die Zeiten doch früher, wieviel Spaß hatten wir. Wir werden alt und vor allem vernünftig. Warum sollte ich etwas trinken wenn ich auch nach Hause fahren kann, warum sollte ich so lang aufbleiben wenn ich morgen aufstehen muss, warum sollte ich hier übernachten wenn ich es mit daheim viel bequemer hab.
Wir sind vernünftig geworden, und das ist das schlimmste was man sagen kann. Wir haben den Spaß verloren, die Vernunft gewonnen. Wie langeweilig sind durschnittliche Menschen. Wie langweilig sind vernünfitge Menschen und ein vernünftiges Leben. Ich finde wir sollten wieder unvernünftiger werden. In Maßen natürlich. Vernünftigt unvernüftigt werden. Das Leben wieder mehr genießen, mehr feiern; ungenierter wie früher, den Stock aus dem Arsch ziehen.

Ich nehme es mir vor.

4 Gedanken zu „Gedanken nach einer Poolparty.“

  1. Der Fips ist vernünftig unvernünftig! Hat gestern
    einfach so spontan mal bei der Kathrin und der Tina gepennt. Bin praktisch der Prototyp deines Wunschbildes!

    Ich Roque

  2. hm – deine Erkenntnis ist mir auch vor einiger Zeit erschreckenderweise aufgefallen. Liegt vielleicht daran dass wir vom Schwimmring unserer Eltern aus dem 5x5m Pool unserer Umgebung, begrenzt durch Schule&ungezwungenem Lebenstil , losgelassen wurden und durch eine Druckschleuse in das grosse Becken, das man selbstbestimmtes Leben nennt, gespült wurden. Jetzt versuchen wir uns erstmal über Wasser zu halten, manche sehen das rettende Ufer, das man berufliche Sicherheit nennt, andere das, was man Beziehungssicherheit nennt, und wieder andere gucken in die Röhre. Manche versuchen zu tauchen, doch einige kommen nicht mehr hoch. Himmel, wo sind die Rettungsringe der Schiffe, die man da Spass, Sorgenfreiheit und Adios Geldsorgen nennt…
    just my 2 cents,

  3. Hey Semax – toller Comment. Du bringst es auf den Punkt! Bis auf die Geldsorgen am Ende. Und das in einer wunderschönen metaphorischen Sprache.

    Vielleicht solltest du ja – wenn du mal groß bist *g* – Bücher schreiben und nicht hinter einem Beamtenschreibtisch versauern. Auch wenn da die Rettungsringe Sorgenfreiheit und Adios Geldsorgen näher scheinen.

    Lg Herr Müller

  4. Hey Perlen vor die Säue. Ole

    Semax ich kann Herrn Müller echt nur zu stimmen. Auf den Punkt und richtig schön in Bildern. Klasse. :five Vielleicht wirst ja doch kein Beamter.

    Ich glaube ich muss die Beiträge hier nur ein wenig länger stehen lassen dann kommentiert ihr schon… Vielleicht mach ich das wirklich.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert